Die Sonnenburg
Ein Haus mit Geschichte
Das über 300 Jahre alte Stammhaus versprüht nicht nur eine traditionelle Wohlfühlatmosphäre in der Sonnenburg, sondern erzählt auch eine Geschichte. Vom einfachen “Gasthaus mit Beherbergung” über den “Genussgasthof” bis zum 4-Sterne “Genuss- & Aktivhotel” in drei Generationen. Eine Geschichte, die uns auch heute immer wieder mit Stolz und Freude erfüllt. Heike Wohlgenannt erzählt:




Oma Margarethe
Meine Oma Margarethe hegte schon immer den Wunsch, sich irgendwann einmal selbstständig zu machen. In ihrem Elternhaus, dem benachbarten Gasthof Bergblick, musste sie aufgrund magerer finanzieller Möglichkeiten bereits in jungen Jahren viel mitarbeiten und erhielt für ihre harte Arbeit nur wenig Anerkennung. Um frisches Brot zu besorgen, war beispielsweise ein Fußmarsch nach Riezlern nötig. Das Essen war zu dieser Zeit allgemein knapp und musste penibel geteilt und rationiert werden. Diese Jahre waren eine Zeit des Verzichts, in der der Wunsch meiner Oma nach Unabhängigkeit und einem besseren Leben immer stärker wurde.
Mit der Eröffnung der vom deutschen Arzt Dr. Backer betriebenen Hochgebirgsklinik im Jahr 1913 begann sich in der Schwende ein erster leichter Tourismus zu entwickeln. Die Patienten, die teilweise viele Monate zur Therapie in der Klinik verbrachten, erhielten häufig Besuch von ihren Familien. So entstand ein Bedarf an kliniknahen Unterkünften und Gastronomie.

Eröffnung des Gasthauses durch meine Großeltern
Als Oma Margarethe dann ihren Mann Paul Wohlgenannt kennen und lieben lernte, der als Chauffeur bei Familie Backer, den Klinikbetreibern, arbeitete, änderte sich ihr Leben grundlegend und sie konnte ihren Herzenswunsch wahr machen. Sie kaufte die Sonnenburg, die damals noch ein einfaches Bauernhaus war, und nutzte es als Wirtshaus. Von nun an nahm die Geschichte ihren Lauf.
Während des zweiten Weltkrieges wurde Paul ins Heer eingezogen und nach Russland versetzt. Er kehrte sehr krank heim und verstarb schließlich im Jahr 1965. In den Kriegsjahren meisterte Oma – Mutter von drei Kindern – die Wirtschaft ganz alleine; auch in der Zeit, als die Besatzungsmacht im Kleinwalsertal einmarschierte und unter anderem auch die Sonnenburg besetzte. Ihrer Konsequenz und ihrem Durchhaltevermögen ist es zu verdanken, dass sie diese schwierigen Jahre gut überstand.






Der Tourismusboom
In den Fünfzigerjahren erlebte das Kleinwalsertal – wie viele andere Regionen im Alpenraum auch – einen regelrechten Touristenboom. In dieser Zeit entschied meine Oma, das Restaurant zu vergrößern und eine Kegelbahn – damals der letzte Schrei – zu bauen.
In der gesamten Schwende waren in dieser Epoche Aufbruchstimmung und Innovation spürbar: Ein Skilift wurde gebaut, der direkt durch den Garten verlief und die Sonnenburg aufblühen ließ. Auch eine Skischule wurde gegründet und verhalf den jungen Einheimischen, die im Sommer meist als Waldarbeiter ihr Geld verdienten, zu einem festen Job in den Wintermonaten.
Omas Kinder Erwin und Helga wurden in dieser Zeit mehr und mehr in das Betriebsleben eingeführt, während Paul, das dritte Kind, lieber Lehrer werden wollte und in Wolfurt im „Ländle“, also im flachen Teil Vorarlbergs, eine entsprechende Ausbildung machte. Hier lebt er auch heute noch mit seiner Familie.

Generationenwechsel
In den Neunzigerjahren Jahren übergab Oma Margarethe das Zepter ihren beiden Kindern Helga und Erwin, die das Gasthaus fortan gemeinsam weiterführten.
Vier Generationen
Hintere Reihe v.l.n.r.
Bernd Wohlgenannt, Markus Kessler, Karin Wohlgenannt, Erwin mit Enkel Paul Wohlgenannt, Matthias „Lui“ Frick, Heike Wohlgenannt
Vordere Reihe v.l.n.r.
Jodok Wohlgenannt, Margarethe Wohlgenannt, Katharina Wohlgenannt, Helga Wohlgenannt.

Die dritte Generation übernimmt das Ruder
Im Jahr 2002 ging Helga in Pension. Als Tochter von Erwin übernahm ich gemeinsam mit meinem Vater die Sonnenburg. Die Kegelbahn, die damals schon ihre besten Tage gesehen hatte, baute ich für Markus, die drei Kinder und mich zu einer Wohnung um. Auch sämtliche Zimmer und die Gasträume wurden einer umfangreichen Renovierung unterzogen und erstrahlten in neuem Glanz.



Vom Gasthaus zum Genussgasthof
Da der Anspruch der Gäste in den Folgejahren immer größer und der Wettbewerb immer härter wurde, war es gar nicht so einfach, ein gutbürgerliches Gasthaus mit nur 20 Betten gewinnbringend zu betreiben. Wir mussten uns also etwas überlegen …
In einem intensiven Findungsprozess erarbeiteten wir ein völlig neues Konzept, das wir auch gleich in die Realität umsetzten. Die Küche erhielt eine neue Ausrichtung und wurde konsequent umgestellt. Von nun an genossen die Gäste eine gehobene Küche mit frischen und regionalen Produkten von ausgewählten Lieferanten.
Ein neuer Anbau folgte, in dem zwölf neue Zimmer mit modern-alpinem Ambiente kombiniert mit traditionellen Elementen entstanden. In diesem Zuge wurde das Haus in „Genussgasthof Sonnenburg“ umbenannt.
Durch die kulinarische Neuausrichtung wurden wir zum GenussWirt der Initiative GENUSS REGION ÖSTERREICH ernannt und neben anderen Auszeichnungen durften wir uns bei der Wahl zum GenussWirt des Jahres 2015/16 zu den Landesfinalisten zählen. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Bereits nach zwei Jahren schwirrten schon wieder neue Ideen und Visionen in unseren Köpfen herum und die Planungen für die nächste Ära der Sonnenburg begannen.




Aufbruch in ein neues Zeitalter
2016 startete die Sonnenburg in das Zeitalter der vier Sterne. Um den Aufenthalt im Genuss- & Aktivhotel noch angenehmer zu gestalten, schafften wir neue Relax- & Private-Spa Oasen mit verschiedenen Saunen, einen Heu.Ruhe.Raum und mehrere Rückzugsbereiche. Im Wohl.Fühl.Raum verwöhnen wir mit Massagen sowie Beauty- und Gesundheitsanwendungen. Die großzügige Alpinlounge – quasi als Basislager – rundet das Sonnenburg-Erlebnis stimmig ab. Hoch hinaus geht es in der exponierten Brüüge 1.085 – einem Multifunktionsraum mit 180° Bergpanorama für Workout, Hausevents oder einem „Dinner für Zwei“. Die Zimmer im Stammhaus wurden umfangreich modernisiert und zusätzlich entstanden neue Komfortzimmer und Juniorsuiten. Bei den Erweiterungen war es uns wichtig, die Kombination aus modern-alpinem Ambiente und traditionsreichen Elementen – wie beispielsweise das alte Stallholz – fortzuführen.



Bei uns tut sich immer was
“Wer rastet, der rostet” - das hat meine Oma Margarethe damals schon gesagt. Deshalb entwickeln wir uns stetig weiter, renovieren, bauen an, verschönern und setzen neue Ideen in die Wirklichkeit um. Mein Ziel? Ihnen unvergessliche Urlaubserlebnisse bei uns in der Sonnenburg zu bereiten! So können unsere Gäste seit 2018 mehr Raum in unserem erweiterten Relax-Spa für sich nutzen, die Seele im vergrößerten Gastgarten in stilvollen Loungemöbeln baumeln lassen und kulinarische Köstlichkeiten im frisch renovierten Restaurant oder in der neuen Guschta Stuba genießen. Eines liegt mir bei all den Neuerungen aber besonders am Herzen. Das zu erhalten, was schon immer da war: Der familiäre Charme und die persönliche Note der Sonnenburg – getreu unserem Leitspruch:
»Entspann Dich, Du bist angekommen«
Ich freue mich auf Sie! Herzlichst,
Ihre Gastgeberin Heike Wohlgenannt